Hey Anno Community,
Willkommen zum dritten Teil unserer DevBlog-Serie über die vier klassischen Anno Spiele, die in der kommenden Anno History Collection enthalten sind. Dieses Mal dreht sich alles um Anno 1503 und einen Schandfleck in der Anno Geschichte, den wir nach nunmehr 18 Jahren nur allzu gerne entfernen werden. Falls Ihr noch keine Gelegenheit hattet unsere ersten beiden Blogs zu lesen, würden wir es Euch ans Herz legen das noch nachzuholen (vor allem den ersten):
DevBlog Anno 1602 History Edition, und unsere generelle Herangehensweise an die History Collection
DevBlog Anno 1701 History Edition
Klassisches Gameplay auf modernen PCs
Wie zuvor beschrieben war unser Hauptziel, es möglichst einfach und unproblematisch zu gestalten, diese vier Klassiker (Anno 1602, 1503, 1701 und 1404) auf Euren modernen PCs zu spielen, ohne das über viele Jahre lieb gewonnene Gameplay zu verändern. Das trifft auch auf die Anno 1503 History Edition zu:
Das Spiel wurde komplett auf 64-bit only portiert, um vollen Nutzen vom Arbeitsspeicher in Eurem Rechner machen zu können, was sowohl Performance als auch Stabilität zugutekommt.

Und das Ganze natürlich hochauflösend! Wie auch im Falle der anderen drei Spiele wird die Anno 1503 History Edition Auflösungen bis hin zu 4k unterstützen. Dazu könnt ihr auf 4k die Interface-Größe via Options-Slider im Menü anpassen.
„Moment mal“, hören wir Euch schon aus dem Publikum rufen, „und wo ist der verbesserte Multiplayer-Modus?“ Nun ja…warum holt Ihr Euch nicht einfach ein kaltes (oder notfalls auch warmes) Getränk Eurer Wahl, macht es Euch bequem, und wir machen uns auf in eine weitere Geschichtsstunde?
Anno 1503: Ein toller Nachfolger mit einem großen Haken
Obwohl der kleine österreichische Entwickler MAX Design zuvor schon einige Achtungserfolge mit Spielen wie Oldtimer verbuchen konnte, hätte sie nichts auf den kometenhaften Erfolg den Anno 1602 direkt zur Veröffentlichung im Frühjahr 1998 erlebte vorbereiten können. Egal ob begeisterte Pressestimmen oder klingelnde Kassen; das Spiel wurde aus dem Stand zu einem Schwergewicht im damals boomenden Aufbauspielgenre. Allerdings kommen mit großem Erfolg auch steigende Erwartungshaltungen. Als es also an der Zeit war den Kurs für ihr nächstes Spiel festzulegen, fand sich das Team auf einmal mit dem zusätzlichen Druck einen Nachfolger zum sich am besten verkaufenden PC-Spiel des Jahres zu machen konfrontiert. Daher verwundert es wahrscheinlich nicht allzu sehr zu hören, dass die Entwicklung von Anno 1503 für damalige Zeiten unüblich lange dauerte, und das Spiel mehr als vier Jahre nach Anno 1602 das Licht der Welt erblickte. Als es dann endlich soweit war bot das brandneue Anno 1503 nicht nur jede Menge neuen Inhalt (wie zum Beispiel mehrere Biome und hunderte Gebäudemodelle), sondern scheute sich auch nicht davor, einige der liebgewonnenen 1602 Prinzipien aufzuwirbeln.
Zum Beispiel konnten sich Herrscher in Anno 1503 nicht mehr auf die Steuerzahlungen ihrer Untertanen verlassen, um ihre Bauvorhaben zu unterstützen. Stattdessen folgte das Spiel einem eher merkantilistischen Ansatz und ließ die Spielerschaft Marktstände bauen, an denen die Inselbewohner Güter kauften, um so Geld in die Staatskasse zu spülen. Einige dieser Änderungen wurden kontrovers diskutiert, aber niemand konnte MAX Design vorwerfen beim Design ihres 1602-Nachfolgers zu konservativ gewesen zu sein!
Nachhaltigere Änderungen die ihren Weg in die Serie mit Anno 1503 gefunden haben waren verschiedene Kulturen für die KI-Völker sowie permanente eigene Inseln für die zuvor nur per Schiff reisenden (jetzt nicht mehr fliegenden) Händler. Natürlich können die Details der Umsetzung von Spiel zu Spiel variieren, aber viele dieser Ideen sind auch noch in Anno 1800 zu erkennen, wie beispielsweise unsere geographisch variierten Sessions und Händler wie Madame Kahina oder die Inuit in „Die Passage“. Und natürlich folgte auch Anno 1503 dem von 1602 eingeschlagenen Weg, ein wunderschön detailliertes Spiel zu sein, das mit liebevollem Auge fürs filigrane die Spieler in seinen Bann zog. Wie sein Vorgänger wurde auch Anno 1503 über Nacht ein Hit in Deutschland, wo es sich sofort an die Spitze der Charts setzte und einer der größten Erfolge des Spielejahres wurde. Es hätte also alles so schön sein können für MAX Design und Sunflowers… wenn da nicht diese Sache mit dem Multiplayer gewesen wäre.

Während der Entwicklung wurde ursprünglich versprochen, dass Anno 1503 einen Mehrspielermodus enthalten würde, mit dem sich Spieler beim Bau ihrer Imperien miteinander würden, messen können. Allerdings mussten die beteiligten Firmen schnell feststellen, dass sie hier den Mund eventuell etwas zu voll genommen hatten, da sie mit der zwischen den Mitspielern zu versendenden Datenmengen und der allgemeinen Stabilität des Modus zu kämpfen hatten. Beim Release mussten empörte Spieler dann feststellen, dass der Button für den Mehrspielermodus im Hauptmenü ausgegraut war, mit dem Versprechen, ihn später als Update nachzuliefern. Aus Wochen wurden Monate, und spätestens als die Erweiterung „Schätze, Monster und Piraten“ (die selbstverständlich auch Teil der History Edition ist) erschien und immer noch kein Mehrspielermodus in Sicht war, hatte Sunflowers mit einem handfesten Skandal zu kämpfen. Am Ende wurden die Arbeiten am Multiplayer knapp 1 ½ Jahre nach Release eingestellt, womit die lange Saga zu ihrem traurigen Ende kam. Trotz der vielen Arbeit der Entwickler und sogar eines Beta Tests war es nicht möglich, die für einen offiziellen Release nötigen Qualitäts- und Stabilitätsstandards zu erreichen; stattdessen wurde der vormals ausgegraute Button nonchalant aus dem Hauptmenü entfernt. Die erfinderische Anno Community schaffte es zwar, den Multiplayer mit Hilfe von Mods und Fan-Patches zum Laufen zu bekommen, aber das blaue Auge das Anno sich damals mit dem versprochenen, verschobenen und schließlich gecancelten Mehrspielermodus geholt hat, ist bis heute geblieben. Selbst als Anno 1800 mehr als eine Dekade später von einem komplett anderen Entwicklerteam und Publisher angekündigt wurde, gab es noch Vorwürfe in diese Richtung!
Als wir anfingen uns mit Ideen für eine Anno History Collection zu beschäftigen, wurde der Anno 1503 Multiplayermodus schnell zum Knackpunkt; würde es uns nach 18 Jahren endlich gelingen diesen Schandfleck entfernen zu können? Falls nicht, würde die ganze Idee der Collection keinen Sinn machen, weshalb der erste Schritt darin bestand, dass sich unsere Programmierer in den alten Quellcode stürzten, um zu sehen, ob noch alles vorhanden war, um damit arbeiten zu können. Als wir ihn stabil zum Laufen brachten, wussten wir, dass wir langjährigen Anno-Fans eine besondere Überraschung bieten konnten.
Wie bei den anderen Spielen bedient sich auch der Multiplayer von Anno 1503 History Edition Uplay, und wird dabei nicht nur die vom damaligen Entwickler angedachte Funktionalität umfassen, sondern auch einen Quickmatch Modus sowie Desync-Recovery. Zudem haben wir drei neue Mehrspielerszenarien erstellt, um die Auswahl zusammen mit den beiden original Szenarien auf fünf zu bringen.
Andere Verbesserungen an der Anno 1503 History Edition beinhalten:
Drei neue optionale Mauszeiger, zusätzlich zum Originallook
Borderless Window Mode als weitere Option neben Vollbild und Fenstermodus
Optionales Multiplacement von Wohnhäusern, womit das Anlegen neuer Wohngebiete angenehm schnell von der Hand geht
Optionales Mouse-Scrolling für sanfteres Bewegen über die Karte
Wir haben einen grafischen Fehler bei der Darstellung von Küstenlinien behoben; auch diese Anpassung ist optional, um Euch ein möglichst authentisches Erlebnis zu bieten
Alle Optionen können in einem neuen Menü angepasst werden, das darüber hinaus noch eine Übersicht aller Tastenbelegungen beinhaltet.
Zu guter Letzt haben wir ein altes Problem, das ein festes Limit für die Anzahl der möglichen Einheiten im Spiel festgelegt hat (den sogenannten „FIG-Wert“) behoben, so dass es hier nicht mehr zu einem Crash kommen sollte. Das heißt ambitionierte Rekordbauer werden sich nicht mehr mit diesem alten Limit herumschlagen müssen, sondern können die Jagd nach neuen Einwohnerrekorden von neuem starten!
Natürlich wird auch die Anno 1503 HE mit alten Spielständen kompatibel sein, sodass ihr direkt dort weiterspielen könnt, wo ihr in der Vergangenheit beim Originalspiel aufgehört habt.
Allerdings haben wir leider auch ein paar schlechte Nachrichten. Leider werden wir den Anno 1503 Editor nicht als Teil der HE ausliefern können, da Probleme mit dem Quellcode uns davon abhalten, ihn lokalisieren zu können (zuvor war er nur auf Deutsch verfügbar). Allerdings könnt ihr Szenarios, die mit dem alten Editor erstellt wurden, auch in der History Edition spielen. Zudem werden auf Grund von Lizenzproblemen drei alte Stücke aus dem Soundtrack nicht Teil der History Edition sein.
Bleiben noch die Sprachen. Anno 1503 History Edition wird auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Niederländisch verfügbar sein.

Bonusinhalte
Wie schon im Blog zur Anno 1602 HE erwähnt haben wir Dynamedion damit betraut eine neue History Edition Suite mit Elementen aus der Musik aller vier Spiele zu komponieren, die Ihr natürlich ebenso wie den Rest des digitalen Anno 1503 Soundtracks genießen könnt. Zudem können sich Käufer über ein besonderes Wallpaper und ein Logo für Anno 1800 freuen. Wer zudem die komplette Anno History Edition auf Uplay bestellt erhält darüber hinaus ein besonderes Ornament, und ein zusätzliches fünftes Logo, dass nur mit der Collection erhältlich ist.
Und das war es für heute! Wir lesen uns bald im letzten Teil unserer DevBlog-Serie, wenn es um den Fan-Favoriten Anno 1404 geht.
		
		


		

		



		






		



		
		







		


		

