- Anno 117
- DevBlog
DevBlog: Diplomatie, Rivalen und der Kaiser

Ihr seid nicht allein in der Welt von Anno 117: Pax Romana! Neben neutralen Händlern und (nicht ganz so neutralen) Räubern besiedeln auch andere Statthalter im Namen des Imperiums die Inseln.
Wie es in Anno Tradition ist, bilden mehrere verschiedene Charaktere das Ensemble der Rivalen, und es liegt an euch, beim Einrichten eures Spiels zu entscheiden, mit welchen ihr spielen möchtet (oder mit gar keinen).
Und selbst wenn ihr vorhabt, sie letztendlich zu unterwerfen oder zu erobern, schadet es nie, die Regeln und Möglichkeiten der Diplomatie zu kennen! In den folgenden Abschnitten werden wir uns das Diplomatie-System von Anno 117: Pax Romana genauer ansehen: Mit wem interagiert ihr, welche Informationen findet ihr auf dem Diplomatie-Bildschirm, welche diplomatischen Optionen habt ihr und … was ist mit dem Kaiser?
Wenn ihr eine eher audiovisuelle Übersicht bevorzugt, solltet ihr euch unseren vergangenen Livestream (hier klicken) mit Lead Game Designer Andrea, Game Designer Dominik und Gameplay Programmer Jannik zu diesem Thema nicht entgehen lassen.
Trefft eure Rivalen!
Rivalen allgemein
Wenn ihr euer Spiel einrichtet, könnt ihr bis zu drei rivalisierende Statthalter auswählen, die gemeinsam mit euch die Welt besiedeln. Diese anderen Statthalter gibt es in verschiedenen „Arten“: Einige sind friedlicher oder insgesamt leichter zu handhaben, andere sind aggressive Expansionisten und wieder andere ziehen es vielleicht sogar vor, sich nur in einer der Provinzen niederzulassen.
Ein kurzer Blick auf den Übersichtsbildschirm verrät euch viel über ihren Charakter und ihren Spielstil: Selbst ein Rivale mit höherem Schwierigkeitsgrad muss kein Kriegstreiber sein, sondern kann sich auch in wirtschaftlichen und diplomatischen Angelegenheiten auszeichnen.
Heute schauen wir uns drei davon als Beispiele an.
Einige Charaktere aus Latium
Dorian ist ein berühmter Sportler, dem sogar Statuen nachempfunden sind. Er schätzt Statthalter, die – wie er – Wert auf Gesundheit und Sauberkeit für ihr Volk legen und Orte für Kunst und Wettkämpfe errichten, wie Theater oder (noch besser) riesige Amphitheater.
Er ist kein großer Fan von Krieg und würde viel lieber Freundschaften schließen. Wichtig ist, dass Dorian sich nur in Latium niederlassen und nicht in die Provinz Albion expandieren wird. Dementsprechend interessiert er sich auch nicht dafür, welche Entscheidungen ihr zum Thema Romanisierung trefft.
Tarragon ist ein Militärveteran, der viele Feldzüge mitgemacht hat, auch wenn er jetzt – im hohen Alter – eigentlich nur noch einen friedlichen Ruhestand genießen möchte: Felder bestellen, unter Olivenbäumen ein Nickerchen machen und vielleicht einem jungen Statthalter das eine oder andere beibringen. Das macht ihn zu einem der leichteren Rivalen.
Obwohl er im Allgemeinen ein freundlicher Nachbar ist, wird Tarragon euch, wenn ihr euch mit ihm anlegt, zeigen, dass seine Jahre in der Prätorianergarde immer noch etwas zählen.
Concordia ist eine ehemalige Vestalin, die sich den römischen Göttern verschrieben hat und daher großen Wert auf Religion und römische Tugenden legt. Sie ist bestrebt, ihren ohnehin schon nicht unerheblichen Einfluss weiter auszubauen und gleichzeitig für ihre Ideale einzutreten, die sie auch anderen Statthaltern ans Herz legen möchte. Überfluss und Luxus sowie fremde Traditionen, wie sie von den Einheimischen in Albion gepflegt werden, sind Concordia ein Dorn im Auge.
Eine weitere Figur, die wir bereits vor einigen Wochen vorgestellt haben, ist Athr, ein ehrgeiziger keltischer Herrscher in Albion. In diesem Blog erfahrt ihr mehr über ihn.
Im Allgemeinen könnt ihr viel mehr über jeden Rivalen erfahren, indem ihr mit ihnen interagiert, ihren Kommentaren zuhört und ihre jeweiligen Handlungsstränge verfolgt.
Der Diplomatie-Bildschirm
Gut, ihr habt die Insel von Concordia oder Dorian gefunden, Zeit, das Diplomatie-Menü zu öffnen. Hier sind alle Statthalter (und Räuber, falls vorhanden) aufgelistet, ebenso wie ihr aktueller diplomatischer Status (Krieg, Frieden, Verteidigungsvertrag, …) mit euch. Wenn ihr auf einen von ihnen klickt, bietet euch das Feld auf der rechten Seite zusätzliche Informationen:
- Derzeit unterzeichnete Verträge
- Eure Machtbalance (militärisch, wirtschaftlich, Prestige, …)
- Die Geschichte des Charakters
- Die Schwierigkeit und Eigenschaften des Charakters
- Die Effekte, die ihr erhaltet, wenn ihr euch mit dem Rivalen verbündet oder ihn unterwerft
Interaktionen
Wir möchten natürlich nicht nur etwas über Dorians Erziehung erfahren, sondern auch Verhandlungen aufnehmen. Dies führt uns zu einem neuen Bildschirm, der euch einen Überblick über alle verfügbaren diplomatischen Optionen gibt.
Der Bildschirm ist unterteilt in verfügbare Aktionen oben und potenzielle, aber (noch) nicht verfügbare Aktionen unten. Diese reichen von Verträgen über die Beantragung oder das Anbieten eines Darlehens bis hin zur Kriegserklärung.
Wenn ihr mit der Maus über eine Aktion fahrt, erhaltet ihr eine klare Übersicht darüber, welche Gründe den Charakter dazu bewegen, die Aktion zu akzeptieren, oder warum sie noch nicht verfügbar ist. Diese Gründe sind eine Mischung aus:
- Persönlichen Vorlieben (z. B. hohe Hygiene für Dorian, hohe Glaubenspunkte für Concordia)
- Jüngsten Ereignissen (z. B. einem kürzlichen Krieg oder eure Ablehnung eines angebotenen Vertrags)
- Bereits unterzeichnete Verträge (z. B. ein Handelsvertrag)
- Charaktereigenschaften
- Prestige, das für die meisten Berechnungen im Zusammenhang mit der Diplomatie verwendet wird
- Eurer militärischen Macht
Hier wollten wir euch mehr Transparenz als in der Vergangenheit bieten, damit ihr besser versteht, warum einige Aktionen möglich sind und andere nicht. Die Gründe geben auch einen guten Hinweis darauf, was ihr tun könnt, um die Beziehungen zu einem bestimmten Rivalen zu verbessern.
Verträge sind nicht nur ein Mittel, um Beziehungen zu verbessern, sondern auch, um sich selbst zu schützen und letztendlich sogar auf diplomatischem Wege die Oberhand zu gewinnen. Handelsverträge, um Waren an anderen Häfen zu kaufen oder zu verkaufen, Verteidigungspakte, um den Frieden zu sichern und sich vor anderen Gouverneuren zu schützen, und Allianzen, um eure Freundschaft zu bekräftigen und sich gegenseitig langfristige Unterstützung zuzusichern, egal was passiert.
Einige diplomatische Optionen müssen zunächst erforscht werden (z. B. große Geschenke oder Allianzen) oder sind an andere Systeme gebunden, wie z. B. euer Ansehen beim Kaiser. Eine solche Option ist die Ernennung eines rivalisierenden statthalters zum Spezialisten.
Rivalen zu Spezialisten ernennen
Ihr habt bewiesen, dass ihr nicht nur ein kompetenter, sondern auch der stärkste, fähigste und sicherlich auch schönste Statthalter seid – so sehr, dass andere Gouverneure sich vor euch verneigen würden. Werfen wir einen Blick darauf, wie man Rivalen unterwirft.
Um einen rivalisierenden Statthalter zu unterwerfen und ihn zu eurem Vasallen zu machen, müsst ihr entweder:
- eine Allianz mit dem betreffenden Rivalen haben (das Abschließen seiner persönlichen Questreihe ist dabei sehr hilfreich) und stärker als er sein, oder
- den vom Kaiser verliehenen Titel eines (Pro-)Konsuls tragen (mehr dazu später), stärker als der Rivale sein und über eine beträchtliche Summe Geld verfügen.
Wenn ihr die Voraussetzungen erfüllt, wird ein Rivale durch die Unterwerfung zu eurem Vasallen: Alle seine Inseln werden zu Vasallenstädten, die ihr entweder übernehmen oder zerstören könnt, seine Schiffe gehören euch und der jeweilige Rivale schließt sich eurer Entourage als einzigartiger, mächtiger Spezialist an, den ihr in eurer Villa unterbringen könnt.
Krieg – die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln
Ihr möchtet eure Gegner nicht nur unterwerfen, sondern sie von der Landkarte tilgen? Ihre Inseln einnehmen? – Nun, dafür gibt es natürlich immer noch den Krieg.
Während die Details der Kriegsführung ein Thema für einen anderen DevBlog sind (lest dazu diesen Artikel über Landkämpfe), ist die Kriegserklärung eher ein diplomatisches Thema.
Wenn wir den Bildschirm „Kriegserklärung” für den armen Dorian hier aufrufen, sehen wir nicht nur einen Vergleich unserer militärischen Stärke und potenzieller Verbündeter, die sich jeder Seite anschließen würden, sondern können auch zwischen zwei Arten von Krieg wählen.
Unbegrenzter Krieg ist genau das: Alles, von Schiffen über zivile Gebäude bis hin zu ganzen Inseln, ist Freiwild. Wenn es euer Ziel ist, einen Gegner von der Karte zu entfernen oder zumindest seinen Einfluss stark zu reduzieren, ist dies der richtige Weg.
Der Kaiser sieht jedoch groß angelegte Kriegshandlungen innerhalb seines Herrschaftsbereichs nicht gerne und könnte irgendwann eingreifen.
Ein begrenzter Krieg ist sinnvoll, wenn es nur darum geht, eine Insel zu erobern, die euer Gegner besetzt hat, bevor ihr die Gelegenheit dazu hattet, oder wenn ihre Lage strategisch einfach zu wichtig ist. Zivilgebäude und Schiffe können nicht angegriffen werden (was bedeutet, dass eure Handelsrouten sicher sein sollten), wenn diese Option ausgewählt ist.
Unabhängig davon, für welche Option ihr euch entscheidet, ist dies mit Kosten verbunden: Abhängig von einigen Faktoren wie der Anzahl der Inseln, die ihr bereits besitzt, eurem Ansehen beim Kaiser und eurem allgemeinen Prestige kostet eine Kriegserklärung Ansehen beim Kaiser. Je geringer euer Ansehen nach dieser Kriegserklärung ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kaiser zugunsten eures Gegners eingreift und euch befiehlt, die Feindseligkeiten zu beenden.
Der Kaiser?
Ihr seid schließlich ein Statthalter, genau wie Dorian oder Concordia – und über euch wacht der Kaiser über eure Handlungen. Er ist daher auch immer im Diplomatie-Menü zu sehen, ebenso wie euer Ansehen bei ihm.
Natürlich interessieren ihn Kleinigkeiten wie die von euch eingerichteten Produktionsketten, einzelne Häuser oder gebaute Schiffe nicht. Ihm ist wichtig, dass die Statthalter den kaiserlichen Frieden wahren und sich an die römischen Traditionen halten.
Kaiser Calidus wurde im Militärlager geboren und ist dort aufgewachsen. Er ist entschlossen, Veränderungen herbeizuführen, und setzt sich für die einfachen Römer überall ein.
Obwohl er rücksichtslos, hart und pragmatisch ist, ist er auch gesellig, bodenständig, ehrlich und humorvoll.
Verletzt Verträge und führt Krieg (siehe vorheriges Kapitel), und er könnte sich genötigt sehen, eine strenge Ermahnung zu senden. Weicht in Albion zu sehr von den römischen Traditionen ab, und euer Ansehen bei ihm wird ebenfalls leiden. Erfüllt ihr hingegen eine seiner gelegentlichen Forderungen, wird er euch wohlwollender betrachten.
Euer allgemeines Ansehen bei ihm bringt euch Boni oder Nachteile, z. B. geringere Kosten bei der Besiedlung neuer Inseln – oder Handelsembargos mit neutralen imperialen Händlern.
Wenn ihr euch mit ihm anlegt, werdet ihr als Rebell gebrandmarkt und müsst mit den Konsequenzen leben, die die Macht der imperialen Flotte und Armee mit sich bringen. Wenn ihr euch behaupten können, ernennt er euch widerwillig zum Prokonsul (Hinweis: Es ist nicht möglich, den Kaiser zu entmachten oder das Imperium zu „verlassen”).
Alternativ könnt ihr sein vertrauenswürdigster Berater werden und den Titel eines Konsuls erhalten. Jeder Titel ist mit zusätzlichen Boni verbunden, die uch das Leben als Statthalter erheblich erleichtern – zum Beispiel wird der Kaiser selbst seine Armee zu eurer Unterstützung schicken, sollte jemand es wagen, dem (Pro-)Konsul von Rom den Krieg zu erklären!
Outro
Was passiert, wenn ihr ein neues Spiel ohne NPCs (oder Piraten) startet – oder alle bereits besiegt habt – und sich in der Welt von Anno 117: Pax Romana ein wenig einsam fühlen? Keine Sorge, ihr könnt jederzeit einen NPC eurer Wahl zu eurem Spiel einladen, vorausgesetzt, ihr habt noch freie Plätze. Ja, wir haben gesehen, dass ihr den „AI Shipyard” Mod für Anno 1800 verwendet habt 😉
Das war der Überblick über das Diplomatiesystem von Anno 117: Pax Romana für heute. Eine Liste verschiedener Rivalen mit ihren eigenen Zielen und Gründen, auf bestimmte Weise zu handeln, sowie diplomatische Maßnahmen, um Verträge mit ihnen zu schließen, Rivalen zu unterwerfen, um sie zu euren Vasallen zu machen, oder Krieg zu führen, um eure Vorherrschaft zu etablieren.
Es gibt noch einige andere rivalisierende Statthalter, wie ihr auf einem Screenshot weiter oben im Blog sehen könnt, und wir werden sie euch in den kommenden Wochen vorstellen. Habt ihr noch Fragen? Teilt uns diese in den Kommentaren mit oder kontaktiert uns über einen der anderen Kanäle.
Kommentare